Inhalt:
"Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall"
- Dieses Sprichwort fällt mir ein, wenn ich mich mit den grundsätzlichen
Fragestellungen für dieses Seminar beschäftige. (sinngemäß:
Was für den einen gut ist, kann für den anderen durchaus störend
sein.)
Wir wollen uns in diesem Seminar mit "auffälligen" Verhaltensweisen
von Menschen mit geistigen Behinderungen beschäftigen. Damit sind
häufig Verhaltensweisen gemeint, die uns stören, die wir als
störend erleben. Dem gegenüber muss dies für den entsprechenden
Menschen nicht zwangsläufig auch der Fall sein. Oftmals ist das Verhalten
für ihn eher normal, gewohnt, vielleicht sogar mit Befriedigung verbunden.
Das von uns als auffällig bezeichnete Verhalten kann für den
anderen also durchaus sinnvoll sein.
Daraus ergibt sich in der Folge die Schwierigkeit, dass derjenige ein
für ihn sinnvolles Verhalten natürlich nicht abstellen oder
ändern möchte. Es sei denn, es gelingt, alternative Verhaltensweisen
zu entwickeln, die das zu Grunde liegende Bedürfnis ebenfalls befriedigen.
Wie kann es also gelingen, mit einem als auffällig erlebten Verhalten
angemessen - im Sinne des betroffenen Menschen - umzugehen? Und wie kann
es gelingen, eine Umgehensweise zu entwickeln, die auch für Sie als
BetreuerIn zufriedenstellend ist und die Störung reduziert.
Folgende Fragestellungen können uns in dieser Fortbildung leiten:
- Welche äußeren Bedingungen fördern
das Auftreten von auffälligen Verhaltensweisen?
- Wie lässt sich das Verhalten aus der Lebensgeschichte
des einzelnen Menschen verstehen?
- Welchen Sinn hat das als störend erlebte Verhalten
für den einzelnen Menschen?
- Welche Wünsche drückt der Mensch mit Behinderung
mit seinem Verhalten aus?
Welche Wünsche haben Sie als BetreuerIn?
- Was will der Mensch mit seinem "auffälligen"
Verhalten erreichen?
Ziel:
Das bessere Verstehen und darauf aufbauend ein angemessenes Umgehen mit
"schwierigen" Verhaltensweisen einzelner Menschen mit Behinderungen.
Zielgruppe:
Mitarbeitende, die ihr Umgehen mit "auffälligen" Verhaltensweisen
reflektieren und verändern wollen
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